Kultivierung

So Bekämpfst du Nervige Käfer und Insekten

Cannabisanbau: So Bekämpfst du Nervige Käfer und Insekten

Schädlinge Cannabisanbauer befinden sich in einem ständigen Kampf gegen eine Vielzahl von ungebetenen Krabbeltieren. Egal, ob man es mag oder nicht – die Verantwortung eines Hanffarmers besteht darin, sicherzustellen, dass dieser Konflikt nicht eskaliert. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Anstrengungen kann ein Anbauprojekt dennoch von Insekten und Käfern überrannt werden. Es gibt zahlreiche kleine Schädlinge, auf die du besonders achten solltest. Mit den Informationen aus diesem Leitfaden bist du bestens gerüstet, um deine Cannabispflanzen zu schützen. Egal, ob es sich um einen Schwarm Trauermücken, Fransenflügler oder weiße Fliegen handelt – wir bieten dir effektive Strategien und praktische Tipps zur Bekämpfung dieser Plagegeister. Willkommen im „Graskrieg“. Wenn du das hier liest, bist du Teil des Widerstands. Fransenflügler (Thripse) Fransenflügler, auch bekannt als Thripse (Thysanoptera), sind winzige, schlanke Insekten mit haarigen Flügeln – daher stammt auch ihr wissenschaftlicher Name, der sich aus dem griechischen Wort „thysanos“ (Büschel) und „pteron“ (Flügel) ableitet. Diese kleinen Schädlinge ernähren sich vom Zellsaft verschiedener Pflanzen (und gelegentlich auch von Tieren), indem sie winzige Löcher in die Zellen stechen und deren Inhalt aussaugen. Aus diesem Grund gelten viele Arten von Fransenflüglern als Schädlinge, da sie den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen können. Es gibt jedoch auch Arten von Fransenflüglern, die sich von den Körperflüssigkeiten anderer Insekten oder Milben ernähren und somit als nützliche Helfer angesehen werden. Zudem existieren einige Arten, die sich von Schimmelpilzen ernähren. Insgesamt sind bisher etwa 5000 verschiedene Arten bekannt. Erkennung von Thripsen Thripse sind winzige Insekten, die weniger als 1 mm groß sind und nicht besonders gut fliegen können. Dennoch nutzen sie Thermik und Wind, um in großer Zahl an hochgelegenen Orten zu gelangen. Unter idealen Bedingungen können sich Thripse extrem schnell vermehren, sodass sie schnell von einer lästigen Erscheinung zu einem ernsthaften Befall werden können. Diese kleinen Schädlinge besitzen stechende Mundwerkzeuge, mit denen sie Pflanzenzellen durchbohren und deren Saft aussaugen, was letztlich zum Absterben der Zelle führt. Im Gegensatz zu Läusen injizieren sie keine giftigen Substanzen in die Zelle; stattdessen führen sie Luft ein. Nach einiger Zeit zeigt die betroffene Pflanze ein graues, vertrocknetes Aussehen, da ihre Zellen ausgetrocknet sind. Thripse bewegen sich rasch von einem Ort zum anderen und können innerhalb kurzer Zeit erheblichen Schaden anrichten. Die Weibchen legen ihre Eier im Blattgewebe ab, und nach etwa 8 Tagen schlüpfen die Larven. Diese jungen Insekten sind zunächst weißlich und leben in Gruppen zusammen. Später im Lebenszyklus breiten sie sich über das gesamte Blatt aus. Nach rund 14 Tagen beginnen sie mit der Verpuppung. Zu den häufigsten Arten gehören der gestreifte Treibhaus-Thrips (Parthenothrips dracanae) und der Zwiebel-Thrips (Thrips tabaci). Besonders herausfordernd ist der kalifornische Thrips, da er eine hohe Resistenz gegen verschiedene Insektizide aufweist und daher schwer zu bekämpfen ist. Kalifornische Thripse Kalifornische Thripse sind häufig in Gewächshäusern anzutreffen, können jedoch im Sommer auch im Freien zu Problemen führen. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob sie den europäischen Winter im Freien überstehen können. Diese Insekten verpupppen sich normalerweise im Boden oder an geschützten Orten, manchmal jedoch auch auf Blättern und in Blüten. Bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C dauert ihr Lebenszyklus etwa 2 bis 3 Wochen. Ein besonderes Merkmal des kalifornischen Thrips ist seine Rolle als Überträger des Tomato Spotted Wilt Virus (TSWV), das verschiedene Pflanzenarten wie Chrysanthemen und Amaryllis befallen kann. Merkmale des Kalifornischen Thrips: Größe von etwa 1,3 bis 1,4 mm Erwachsene Thripse haben eine gelblich-orange Färbung Sie sind meist in den oberen Bereichen der Pflanze zu finden Ihre Fühler bestehen aus acht Segmenten (dies lässt sich am besten mit einer Lupe überprüfen) Blütenköpfe und frische Triebe können durch ihren Befall ernsthaft deformiert werden Wenn Knospen oder Blüten vorhanden sind, können die Thripse auch Pollen dorthin transportieren Die Verpuppung erfolgt in der Regel unter der Erde Sie fallen nicht in eine Diapause (einen Ruhezustand bei ungünstigen Bedingungen) Zudem sind sie in der Lage, virale Infektionen zu übertragen. Bekämpfung von Thripsen Zunächst ist es entscheidend, das Feuchtigkeitsniveau auf etwa 75-80 % zu halten, da Thripse hohe Luftfeuchtigkeit nicht mögen und sich bei diesen Bedingungen langsamer ausbreiten. Allerdings reicht dies allein nicht aus, um die Schädlinge vollständig loszuwerden. Eine einfache und effektive Methode besteht darin, die Pflanzen mit einer Lösung aus milder Flüssigseife (20 g pro Liter) und 10 cc Spiritus abzuwaschen. Sollte dies nicht den gewünschten Erfolg bringen, gibt es weitere Strategien, die du ausprobieren kannst. Wenn du eine biologische Bekämpfungsmethode in Betracht ziehst, sind Raubmilben eine hervorragende Option. Diese nützlichen Insekten kannst du bei spezialisierten Anbietern erwerben. Sie ernähren sich von verschiedenen Schädlingen, einschließlich Thripsen und Milben. Hier sind zwei der effektivsten Arten: Nützlinge zur Bekämpfung von Thripsen Amblyseius cucumeris: Diese hellbraune Raubmilbe ist sehr beweglich und bevorzugt hohe Luftfeuchtigkeit sowie Temperaturen um die 25 °C. Ihr Lebenszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Tier dauert je nach Temperatur zwischen 8 und 11 Tagen. Amblyseius cucumeris hat eine Lebensdauer von 18 bis 21 Tagen und jagt vor allem Thripse im Larvenstadium, indem sie sie aussaugt. Es ist ratsam, diese Raubmilben präventiv einzusetzen, insbesondere bei neuen Pflanzungen oder bereits bestehenden Befällen. Amblyseius degenerans: Diese Raubmilbe ist etwas größer als ihre Verwandte cucumeris. Ihr Lebenszyklus ähnelt dem der cucumeris, jedoch ist degenerans mobiler und weniger empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Sie gedeiht auch besser bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit und wird häufig an Knospen gefunden. Degenerans fängt Thripse auf ähnliche Weise wie cucumeris, doch ihre höhere Mobilität und Anpassungsfähigkeit machen sie besonders effektiv in trockeneren Bedingungen. Der Nachteil ist jedoch, dass degenerans schwieriger zu züchten ist, was sie teurer macht und nicht immer verfügbar sein kann. Orius laevigatus: Diese schnelle, dunkelbraune Raubwanze misst zwischen 1 und 3 mm und ist leicht an ihren auffälligen roten Augen zu erkennen. Der Lebenszyklus dieser Wanze, vom Ei bis zum erwachsenen Tier, dauert etwa 2 bis 3 Wochen, wobei die erwachsenen Tiere eine Lebensdauer von drei bis vier Wochen haben. Die Dauer dieses Zyklus sowie die Lebensspanne sind temperaturabhängig. In Kombination mit Amblyseius degenerans oder cucumeris kann Orius die Thripspopulation erheblich reduzieren oder sogar vollständig eliminieren. Es wird empfohlen, Orius bereits bei den ersten Anzeichen eines Thripsbefalls einzusetzen. Wenn keine Thripse mehr vorhanden sind, frisst Orius auch andere Schädlinge im Gewächshaus, wie Spinnmilben, Blattläuse und weiße Fliegen. Besonders bemerkenswert ist, dass Orius der einzige natürliche Feind ist, der sowohl Larven als auch erwachsene Thripse jagt. Diese Raubwanze saugt ihre Beute aus und gilt als äußerst aggressiver Jäger, der manchmal seine Beute verfolgt, ohne sie anschließend zu fressen. Chrysopa carnea: Diese Florfliege hat Larven, die als sehr aggressive Lauerjäger bekannt sind und sich darauf spezialisiert haben, ihre Beute „auszusaugen“, bis nichts mehr übrigbleibt. Die Larven sind für einen Zeitraum von 12 bis 13 Tagen aktiv und können in dieser Zeit erheblichen Einfluss auf die Population von Schädlingen wie weißen Fliegen, Thripsen und Blattläusen ausüben. Obwohl Chrysopa carnea weniger effektiv gegen Thripse ist und hauptsächlich zur Bekämpfung von Blattlauspopulationen eingesetzt wird, sind ihre Larven aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit häufig gefragt. Es macht jedoch keinen Sinn, diese Florfliegen vorbeugend freizusetzen; sie sollten erst dann eingesetzt werden, wenn Schädlinge bereits sichtbar sind. Dies liegt daran, dass die Larven sehr mobil sind und abwandern können, wenn in ihrer Umgebung keine Beutepopulation vorhanden ist.   Maikäfer In Westeuropa sind etwa 3.800 Käferarten bekannt, von denen einige als besonders lästig empfunden werden – darunter der Maikäfer. Dieser Käfer gehört zur Gattung Melolontha und zeichnet sich durch seine mattschwarze Farbe mit hellen (gelben) Flecken aus. Die Tiere erreichen eine Länge von etwa 1 cm und besitzen auffällige Fühler an ihrer hervorstehenden Schnauze. Ihre Körperoberfläche ist mit Längsrillen versehen. Maikäfer sind vorwiegend nachtaktiv und hinterlassen charakteristische, winkelförmige Bissspuren an den Blatträndern, da sie sich von Pflanzen ernähren. Sie sind geschickte Krabbler und Kletterer und können in einer Nacht mehrere Meter zurücklegen. Die Larven des Maikäfers messen etwa 10 bis 14 mm und zeigen in ihrem letzten Entwicklungsstadium eine schmutzig-weiße bis cremefarbene Färbung, ergänzt durch einen rotbraunen Kopf. Ihr Körper hat oft eine leicht gebogene Form (C-Form). Eigenschaften: Vorwiegend nachts aktiv Erstarren, wenn sie sich bedroht fühlen Fressen von den äußeren Blatträndern nach innen Larven leben bis zu 10 cm tief im Boden und ernähren sich von Wurzeln Bekämpfung Der Umgang mit Maikäfern kann äußerst mühsam sein. Chemische Pestizide wirken häufig nicht nur gegen die Käfer selbst, sondern schädigen auch nützliche Insektenpopulationen. Eine biologische Bekämpfungsmethode für die Larven besteht darin, parasitäre Fadenwürmer einzusetzen. Zu den natürlichen Feinden des Maikäfers zählen verschiedene Käferarten, Frösche oder Kröten sowie Zwerghühner. Bei den Larven sind insbesondere verschiedene Schimmelpilze, Nematoden, Bakterien und erneut Hühner wichtige Feinde, die zur Kontrolle der Population beitragen können.   Miniermotten Es gibt drei Hauptarten von Miniermotten, die als Schädlinge auftreten können: die Tomaten-Miniermotte (Liriomyza bryoniae), die Florida-Miniermotte (Liriomyza trifolii) und die Korn-Miniermotte (Liriomyza huidobrensis). Unter natürlichen Bedingungen werden ihre Larven durch verschiedene parasitäre Arten in Schach gehalten. Allerdings hat der extensive Einsatz von Breitspektrum-Pestiziden das Problem verschärft, da diese Mittel nicht nur die natürlichen Feinde der Miniermotten eliminieren, sondern auch dazu führen, dass sich die Motten gegen diese chemischen Behandlungen resistent entwickeln. Lebenszyklus Der Lebenszyklus der Miniermotten umfasst mehrere Entwicklungsstadien: Zunächst gibt es das Eistadium, gefolgt von drei Larvenstadien, einem Puppenstadium und schließlich dem Erwachsenenstadium. Die erwachsenen Miniermotten sind klein und gelblich mit charakteristischen schwarzen Flecken auf ihren Flügeln. Die Larven dringen in die Blätter der Pflanzen ein und verursachen dort Schäden. Die Verpuppung findet unterirdisch statt. Schadenserkennung Die Larven erzeugen regelrecht Minen in den Blättern, was zu einer Austrocknung und vorzeitigen Abfall der Blätter führt sowie kosmetische Schäden verursacht. Der Verlust an Blattmasse kann zudem negative Auswirkungen auf den Ertrag haben. Auch die Einstichstellen der weiblichen Motten zur Nahrungsaufnahme können kosmetische Schäden hervorrufen. In diesen kleinen Wunden können sich Schimmel oder Bakterien ansiedeln, was zu weiteren indirekten Schäden an den Pflanzen führen kann.   Nacktschnecken und Schnecken Es gibt zwei Haupttypen von schleimigen, pflanzenfressenden Kreaturen: Nacktschnecken und Schnecken mit Schale. Obwohl diese beiden Gruppen weiter unterteilt werden können, ist das für unsere Diskussion nicht relevant. In diesem Artikel beziehen wir uns allgemein auf beide Arten als „Schnecken“, es sei denn, eine spezifische Art wird erwähnt. Schnecken spielen eine nützliche Rolle in der Natur, da sie abgestorbenes Laub fressen und dieses Material zersetzen, was einen wichtigen Beitrag zur Humusbildung im Boden leistet. Leider sind Nacktschnecken die größten Feinde von Cannabis-Pflanzen und stellen ein ernsthaftes Problem für Gärtner dar. Während beide Arten gerne an Pflanzen knabbern, sind es vor allem die Nacktschnecken, die den meisten Schaden anrichten. Um sicherzugehen, kann man die Schnecken einfach von Hand einsammeln. Beide Schneckenarten bewegen sich durch wellenförmige Muskelkontraktionen auf einem speziellen Schleim fort, der ihnen hilft, sich an Oberflächen festzuhalten und den Auswirkungen der Schwerkraft zu trotzen. Fortpflanzung der (Nackt-)Schnecken Schnecken sind hermaphroditisch, was bedeutet, dass sie sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane besitzen. Nach der Befruchtung legen sie ihre Eier in den Boden, unter Steinen oder in Spalten zwischen Erde oder Holz sowie in Komposthaufen ab. Daher ist es ratsam, Pflanzen nicht in der Nähe von Komposthaufen anzubauen. Die Eier schlüpfen nach dem Winter, vorausgesetzt, sie überstehen die Frostperiode, und die kleinen Schnecken machen sich schnell auf die Suche nach Nahrung. Achte darauf, dass deine Pflanzen nicht als erste köstliche Mahlzeit dienen! Erkennung von Schneckenschäden Der deutlichste Hinweis auf einen Schneckenbefall sind die Schleimspuren, die sie hinterlassen. Zudem erkennt man den Schaden daran, dass große Teile der Blätter bis fast zum Boden abgefressen sind. Oft nutzen die Schnecken auch unversehrte Blätter als „Durchgangsweg“, um sich fortzubewegen. Prävention und Bekämpfung von Schneckenbefall Es gibt verschiedene Mittel, die gegen Schnecken eingesetzt werden können: Kaffeesatz: Verteile ihn rund um die Pflanzen. Dieser stört ihre Schleimspur, sodass die Schnecken ungern darüber kriechen. Holzkohle: Streue sie um die Pflanzen. Auch hier wird die Schleimspur beeinträchtigt, und die Feuchtigkeit der Schnecken wird negativ beeinflusst, was zu ihrem Tod führen kann. Schneckenkorn: Verwende organisches Schneckenkorn und streue es um deine Pflanzen. Bierfalle: Grabe ein Glas mit Bier in den Boden ein, sodass der Rand sichtbar bleibt. Wechsle das Bier täglich aus. Kupferbarriere: Umgib deinen Garten mit Kupferband oder klebe es um Töpfe, um eine Barriere zu schaffen. Die Schnecken meiden Kupfer aufgrund der Reaktion mit ihrem Schleim. Salzstreuung: Streue Salz direkt auf die Nacktschnecken. Dies ist jedoch nicht sehr tierfreundlich, da es zu einer schmerzhaften Austrocknung führt. Was tun nach einem Schneckenangriff? Wenn deine Pflanze einen Angriff überstanden hat, musst du nichts unternehmen. Lass sie einfach selbst heilen. Du kannst jedoch auch die oben genannten Methoden nutzen, um Schnecken manuell zu entfernen oder, falls der Schaden zu groß ist, einen Teil der Pflanze abzutrennen und zu klonen.   Raupen Raupen sind die Larvenform von Schmetterlingen und meist eher unauffällige Geschöpfe. Dennoch gibt es einige Arten, die in menschlichen Belangen von großer Bedeutung sind, wie etwa die Seidenraupe (die Larve des Seidenspinners) und der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopea processionea), ein Schädling, der Eichen befällt. Raupen spielen auch eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen, da sie nicht nur große Mengen an Pflanzenmaterial konsumieren, sondern auch als Nahrungsquelle für viele Tiere dienen, darunter Vögel und Schlupfwespen. Sie wachsen schnell, wenn sie ausreichend Nahrung finden, und weisen einen charakteristischen Körperbau auf, der sich deutlich von den Larven anderer Insekten unterscheidet. Um Raubtieren zu entkommen, haben Raupen verschiedene clevere Überlebenstechniken entwickelt; einige können sogar für Menschen und unsere Pflanzen problematisch sein. Schadenserkennung Typische Anzeichen für Raupenschäden sind gewellte Blätter oder solche mit kleinen Löchern. Der Fraß durch Raupen tritt häufig im Spätsommer und Herbst auf, jedoch wurde in den letzten Jahren ein Anstieg des Befalls zu Beginn der Vegetationsperiode beobachtet. Bekämpfung Es gibt verschiedene Methoden und Produkte zur effektiven Bekämpfung von Raupen. Diese Tiere entspannen sich oft auf den Blättern, sodass man bei einem einzelnen Exemplar einfach zur Hand gehen kann, um es zu entfernen. Bei einem größeren Befall kann jedoch das Bakterium Bacillus thuringiensis eingesetzt werden. Dieses spezielle Bakterium stört die Nahrungsaufnahme der Raupen, was dazu führt, dass sie das Fressen einstellen und letztendlich sterben. Anwendung von Decis Sprühe das Produkt Decis, wenn die Temperatur über 15 °C liegt und in den nächsten sechs Stunden kein Regen vorhergesagt ist. Idealerweise sollte auch wenig bis gar kein Wind wehen. Achte darauf, die Pflanzen gründlich zu benetzen, sodass die Lösung sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Blätter erreicht. Nach etwa zehn Tagen solltest du eine Kontrolle durchführen. Falls noch lebende Raupen zu finden sind, wiederhole die Behandlung. Für die Zubereitung mische 10 ml Decis mit 15 Litern Wasser (achte darauf, es nicht mit Confidor zu verwechseln).   Spinnmilben Spinnmilben sind kleine, oft kaum sichtbare Schädlinge, die für Gartenbesitzer ein ständiges Ärgernis darstellen. Diese Plage, die im Niederländischen als „spintmijten“ bezeichnet wird, erfordert eine proaktive Herangehensweise zur Prävention, um den Pflanzen keinen Raum zu geben. Es ist wichtig, regelmäßig einen Blick auf deine Pflanzen zu werfen, um diesen winzigen Parasiten frühzeitig entgegenzuwirken. Erkennung von Spinnmilben Diese Pflanzenparasiten messen in der Regel zwischen 0,2 und 0,5 mm und gehören zu einer Vielzahl von Milbenarten. Im Gegensatz zu Insekten haben sie acht Beine, die auffällig nach vorne und hinten gerichtet sind. Ihr Körper hat eine birnenförmige Form und kann gelblich-grün, bräunlich oder rot gefärbt sein. Spinnmilben fühlen sich besonders wohl in warmen und trockenen Bedingungen und setzen sich häufig auf Pflanzen fest, die unter Stress leiden oder Anzeichen von Austrocknung zeigen. Sie stechen in die Zellwände von Knospen, Blüten und Früchten und saugen deren Saft aus. Dies führt dazu, dass die betroffenen Zellen nicht mehr ausreichend Nährstoffe aufnehmen können. Symptome eines Befalls Die Vermehrung der Spinnmilben erfolgt rasant bei warmem und trockenem Wetter. Innerhalb eines Jahres können bis zu neun Generationen entstehen, wobei jedes Weibchen etwa 80 Eier legt. Die Schädlinge überwintern entweder als Eier oder verstecken sich als Erwachsene im Boden oder in Ritzen der Rinde. Oft lassen sich die ersten Symptome bereits vor einem massiven Befall erkennen: Auf der Oberseite der Blätter erscheinen kleine silbrige oder gelbe Flecken. Bei starkem Befall können feine Netze die gesamte Pflanze umhüllen. Prävention von Spinnmilben Vorbeugung ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Spinnmilben. Beginne damit, deine Pflanzen und deren Umgebung leicht feucht zu halten. Solltest du einen Befall feststellen, entferne die betroffenen Pflanzenteile umgehend. Anschließend solltest du die gesamte Pflanze gründlich mit einer Mischung aus Spiritus und Seifenlauge besprühen. Diese Behandlung kannst du wöchentlich wiederholen. Wenn der Befall nach einigen Wochen weiterhin besteht, empfiehlt es sich, ein Produkt auf Basis von natürlichem Pyrethrum zu verwenden. Sei jedoch vorsichtig mit solchen Mitteln, da sie auch für Menschen gefährlich sein können, wenn sie eingenommen werden oder in Kontakt mit offenen Wunden kommen. Es ist wichtig, die schnelle Fortpflanzung der Spinnmilben im Hinterkopf zu behalten, da sie rasch Resistenzen gegen bestimmte Substanzen entwickeln können. Wenn eine bestimmte Behandlung nicht den gewünschten Erfolg bringt, könnte es notwendig sein, auf ein anderes Mittel umzusteigen. Zudem wirken die meisten Insektizide nicht gegen die Eier der Spinnmilben. Eine alternative Methode besteht darin, natürliche Fressfeinde einzusetzen, wie verschiedene Raubmilben und Wanzen sowie Marienkäfer und Florfliegen, um die Schädlinge in Schach zu halten.   Trauermücken Trauermücken gehören zur Familie der Sciaridae und sind kleine, mückenähnliche Fliegen, die eine Größe von 3 bis 5 mm erreichen. Sie zeichnen sich durch ihre dunkle Färbung, langen, schlanken Antennen und zarten Beine aus. Besonders schädlich sind die Larven dieser Mücken, die den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen können. Biologie der Trauermücken Diese Insekten bevorzugen warme und feuchte Umgebungen in der Nähe von Pflanzen und können das ganze Jahr über in Gewächshäusern überleben. Nach der Paarung legen die Weibchen zwischen 50 und 200 Eier ab, die innerhalb von 2 bis 3 Tagen schlüpfen. Die Larven durchlaufen in einem Zeitraum von 2 bis 3 Wochen vier Entwicklungsstadien und erreichen am Ende eine Länge von etwa 5 mm. Sie sind durchsichtig-weiß mit einem auffällig schwarzen Kopf. Die Verpuppung erfolgt unterirdisch, und nach drei Tagen schlüpfen die erwachsenen Mücken. Bei Temperaturen über 24 °C vermehren sie sich rasant, mit einem Lebenszyklus von nur 3 bis 4 Wochen. Die Larven ernähren sich nicht nur von totem organischem Material wie Schimmelpilzen und Algen, sondern auch von lebendem Gewebe wie Wurzeln und Stämmen. Sie dringen in die Wurzeln oder Stämme von Stecklingen, Sämlingen und Jungpflanzen ein. Durch diese Fraßschäden wird der Weg für verschiedene Sekundärinfektionen geebnet, was Pflanzenkrankheiten wie Pithium, Phytophthora, Botrytis, Fusarium und Verticillium begünstigt. Erkennung Größe: 2-3 mm Augen: undeutlich Antennen: nicht verzweigt Körperbau: länglich, unterteilt in Kopf, breite Brust und schmalen gerippten Bauch Farbe: braun-schwarz Achte auch auf die charakteristischen Muster auf den Flügeln. Schäden Die Larven verursachen direkte Schäden durch das Anknabbern der Wurzeln und Stämme – sie können sogar vollständig hindurchbohren. Indirekte Schäden entstehen ebenfalls durch die Larven, Bekämpfung von Trauermücken Um Trauermücken effektiv zu bekämpfen, solltest du einige wichtige Maßnahmen ergreifen: Entfernung von organischem Material: Sorge dafür, dass sämtliches totes organisches Material aus der Umgebung deiner Pflanzen entfernt wird. Verwende zudem hochwertigen Kompost, um die Gesundheit deiner Pflanzen zu fördern. Hypoaspis-Milben: Diese im Boden lebenden Raubmilben sind wahre Experten darin, Trauermückenlarven auszuhungern und können eine wertvolle Hilfe bei der Bekämpfung darstellen. Atheta coriaria: Dieser räuberische Käfer ist ein äußerst hungriger und effektiver Feind der Trauermücke. Seine Präsenz kann helfen, die Population der Schädlinge erheblich zu reduzieren. Steinernema-System: Nematoden aus dem Steinernema-System sind ebenfalls eine bewährte Methode zur Bekämpfung von Trauermücken. Sie dringen in die Larven ein und tragen so zur Kontrolle des Befalls bei. Nematoda: Diese Fadenwürmer haben die Fähigkeit, in die Eier und Larven der Trauermücken einzudringen und sich dort zu vermehren, was ihre Bekämpfung zusätzlich unterstützt. Durch die Kombination dieser Strategien kannst du den Druck durch Trauermücken deutlich verringern und deine Pflanzen schützen.   Weiße Fliege Die Bezeichnung „weiße Fliege“ umfasst eine Vielzahl von käferähnlichen Insekten, die zur Familie der Aleyrodidae gehören. Diese kleinen Mitglieder der Ordnung Hemiptera, auch bekannt als Wanzen, sind vor allem an der Unterseite von Blättern zu finden, wo sie sich von Pflanzensaft ernähren. Durch das Eindringen in das Phloem – das Gewebe, das Zucker innerhalb der Pflanze transportiert – verursachen sie erheblichen Schaden. Dies führt nicht nur zu einem Verlust des Zelldrucks in der Pflanze, sondern auch zu einer Reaktion auf den toxischen Speichel der weißen Fliegen. Da diese Insekten oft in großen Gruppen auftreten, können sie eine Pflanze rasch stark schädigen. Ein typisches Zeichen für ihren Befall ist ein Schwarm weißer Fliegen, der auffliegt und kurz umherflattert, wenn man ein Blatt berührt. Zusätzlich produzieren weiße Fliegen Honigtau, der als Nahrungsquelle für Schimmelpilze dient und die Klebrigkeit des Sekrets kann für einige Pflanzenarten, wie Baumwolle, problematisch werden. Eine besonders bekannte Art ist die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum), die häufig in Gewächshäusern vorkommt. Weitere verbreitete Arten sind die Süßkartoffel-Fliege (Bemisia argentifolii) und die streifenflügelige Fliege (Trialeurodes abutiloneus). Bekämpfung Die Bekämpfung von weißen Fliegen gestaltet sich als herausfordernd, da die Gewächshaus-Weiße Fliege Resistenzen gegen viele gängige Pestizide entwickelt hat. Das United States Department of Agriculture empfiehlt daher präventive Maßnahmen und den Einsatz biologischer Bekämpfungsmittel, wenn möglich. Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, sollten gelbe Klebefallen eingesetzt werden. Insektizide sollten nur selektiv angewendet werden. Eine effektive Methode zur Bekämpfung dieser Schädlinge besteht darin, ihre natürlichen Feinde einzusetzen. Dazu zählen unter anderem Schlupfwespen aus der Familie Ichneumonidae sowie Raubwanzen, die weiße Fliegen als Nahrungsquelle nutzen. Auch die Larven von Florfliegen sind nützlich im Kampf gegen diese Schädlinge   Zikaden (Empoasca decipiens): Schäden und Identifikation Im Sommer können Zikaden, insbesondere die Art Empoasca decipiens, zu einem Problem für Pflanzen werden. Diese Insekten sind leicht an ihrer hellgrünen Färbung zu erkennen. Sie ernähren sich von dem Saft des Mesophylls – dem weichen Gewebe unter der Pflanzenoberfläche, das für die Photosynthese verantwortlich ist. Durch das Saugen des Pflanzensafts können sie Flecken auf Blättern, Blüten und Früchten hinterlassen, was den Erntewert mindert. Bei starkem Befall kann es sogar dazu kommen, dass große Teile der Blätter sich verfärben und absterben, was den Alterungsprozess der Pflanze beschleunigt. Zudem können einige Zikaden Viren oder Mykoplasmen-Bakterien übertragen oder Giftstoffe absondern, die zu Missbildungen bei den Pflanzen führen. Lebenszyklus Unter Gewächshausbedingungen kann eine Generation dieser Zikaden je nach Temperatur in nur vier bis fünf Wochen geschlechtsreif werden. Ihr Lebenszyklus umfasst ein Eistadium, fünf Nymphenstadien und schließlich das Erwachsenenstadium. Die ausgewachsenen Zikaden erreichen eine Länge von 3 bis 4 mm und sind bei vielen Arten grün gefärbt. Eine weibliche Zikade kann während ihres Lebens bis zu 50 Eier legen, die nierenförmig, weiß und etwa 0,6 mm lang sind. Diese Eier werden in das Gewebe der Blattrippen und Stiele abgelegt, wo sie mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Die Inkubationszeit der Eier variiert je nach Temperatur: Bei 15 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 65-75 % dauert es etwa 28 Tage bis zum Schlüpfen; bei 20 °C verkürzt sich diese Zeit auf 15 Tage und bei 24 °C sogar auf nur 11 Tage. Die Nymphen sind zunächst heller gefärbt, und mit jedem Stadium wird der Flügelaufbau zunehmend deutlicher sichtbar. Interessanterweise bewegen sich die agilen Nymphen diagonal zur Versenkung. Die Dauer des Nymphenstadiums beträgt je nach Temperatur zwischen 15 und 37 Tagen (bei 15 °C, 20 °C bzw. 24 °C). Bekämpfung von Zikaden Aktuell erfolgt die Bekämpfung von Zikaden hauptsächlich durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel. Im Jahr 2005 wurde mit Unterstützung des niederländischen Gartenbau Marktverbands (Productschap Tuinbouw) an der Universität Wageningen eine Studie initiiert, um die Auswirkungen von Zikaden auf den Gewächshausanbau von Blumen zu untersuchen. Die Forscher identifizierten Empoasca decipiens als die am häufigsten vorkommende Zikade in diesem Umfeld. In kontrollierten Laborversuchen analysierten die Wissenschaftler das Jagdverhalten verschiedener generalistischer Prädatoren gegenüber diesen Zikaden. Sowohl im Nymphen- als auch im Erwachsenenstadium sind diese Insekten sehr beweglich und daher schwer zu fangen. Ein Feldversuch ergab, dass die Schlupfwespe Anagrus atomus unter Gewächshausbedingungen in der Lage war, sich fortzupflanzen. Allerdings wurde kein nennenswerter Prozentsatz an parasitärem Befall festgestellt, was die Verwendung dieser Wespen als effektives biologisches Pestizid einschränkt. Für die Bekämpfung von Zikaden kommen auch Neo-Nikotinoide wie Imidacloprid (Admire), Thiacloprid (Calypso), Thiamethoxam (Actara) und Acetamiprid (Gazelle) zum Einsatz, die sich als sehr wirksam erwiesen haben. Eine alternative Option ist das Oxadiazin Indoxacarb (Steward), ein Antiraupenmittel, das selektiver wirkt und somit eine sicherere Wahl im Umgang mit natürlichen Feinden darstellt als die Neo-Nikotinoide.   Erdraupen: Biologie und Schadenspotenzial Erdraupen sind eine heimtückische Raupenart, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen mag, aber in der Dunkelheit verheerende Schäden an Cannabispflanzen anrichten kann. Diese Raupen gehören zur Familie der Noctuidae und werden eher nach ihrem Verhalten und Aussehen als nach einer spezifischen Art klassifiziert. Sie agieren vorwiegend nachts und verstecken sich tagsüber im Boden. Erdraupen erreichen eine Länge von etwa 3 cm und haben einen Durchmesser, der ungefähr dem eines Bleistifts entspricht. Ihre Färbung variiert zwischen Braun, Gelb und Grau. Bei Berührung rollen sie sich reflexartig zu einer C-Form zusammen. Der Lebenszyklus dieser Schädlinge erstreckt sich über ein Jahr. Im Winter verbleiben die Eier im Erdreich, während die Larven im April und Mai schlüpfen und sich näher an die Oberfläche bewegen. Im August verwandeln sie sich schließlich in Motten, die dann ihre Eier im lockeren Boden ablegen, wodurch der Zyklus von Neuem beginnt. Schaden durch Erdraupen Erdraupen können erhebliche Schäden an Cannabispflanzen verursachen, indem sie gezielt am Hauptstängel knabbern und diese buchstäblich enthaupten. Ihr bevorzugtes Futter sind junge Pflanzen, insbesondere solche mit 6 bis 8 Nodien. Im Vergleich zu anderen Schädlingen bleibt nur ein sehr begrenzter Zeitraum, um gegen sie vorzugehen, bevor sie die gesamte Ernte gefährden. Wenn eine Erdraupe einen Keimling über Nacht beschädigt hat, ist es oft zu spät – die Pflanze kann nicht mehr gerettet werden. Bei starkem Befall können diese Schädlinge innerhalb kürzester Zeit ganze Plantagen verwüsten. Prävention und Bekämpfung von Erdraupenbefall Um zu verhindern, dass Erdraupen in deinem Cannabisgarten eindringen, ist es ratsam, bereits im August Maßnahmen zu ergreifen. Achte darauf, dass Motten deinen Garten nicht als geeigneten Ort zum Eierlegen auswählen. Entferne Kompost, abgestorbene Blätter und andere Unkräuter (außer natürlich Cannabis), um die Umgebung unattraktiv für die Motten zu gestalten. Solltest du Erdraupen entdecken, könnte es sinnvoll sein, in der Nähe wachsende Sonnenblumen zu beseitigen, da diese bei den Raupen sehr beliebt sind. Erdraupen verstecken sich tagsüber im Boden. Wenn du feststellst, dass Sämlinge umgeknickt wurden, grabe ein wenig im Erdreich, um nach den Schädlingen zu suchen. Wenn du Raupen findest, solltest du die betroffene Stelle sofort mit Insektiziden behandeln. Da Erdraupen vor allem nachts aktiv sind, empfiehlt es sich, die Insektizide am Abend aufzutragen. Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung ist das Mulchen der betroffenen Bereiche; dies kann Frösche anlocken, die natürliche Feinde der Erdraupen sind. Auch die Verwendung von Maismehl kann hilfreich sein: Fliegen, Ameisen und Erdraupen fressen es zwar, können es jedoch nicht verdauen, was letztlich zu ihrem Tod führt. Zudem kannst du ein Pestizid auf Basis von Bacillus thuringiensis einsetzen, das sich als äußerst wirksam gegen Erdraupen erwiesen hat.   Grillen: Biologie und Schadenspotenzial Grillen sind weit verbreitete Insekten, die nicht nur in unseren Gärten, sondern auch in Geschichten wie der von Pinocchio vorkommen. Leider stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für unsere geschätzten Cannabispflanzen dar, da sie ein besonderes Faible für Cannabisblätter haben. Es gibt zwei Hauptarten von Grillen, auf die man besonders achten sollte: die echten Feldgrillen und die Maulwurfsgrillen. Während echte Feldgrillen relativ leicht zu entdecken sind, leben Maulwurfsgrillen verborgen unter der Erde. Diese nachtaktiven Insekten sind bekannt für ihre charakteristischen zirpenden Geräusche, die für viele Menschen beruhigend wirken können. Für Cannabisanbauer hingegen klingt es wie das Vorzeichen eines bevorstehenden Pflanzenangriffs. Grillen gehören zur Familie der Gryllidae, zu der weltweit über 900 Arten zählen. Es ist jedoch unklar, welche dieser Arten Cannabis besonders gerne fressen. Schaden durch Grillen Die Schäden, die durch Grillen verursacht werden, äußern sich häufig in Form von Löchern in den Blättern der Cannabispflanzen. Im Gegensatz zu einigen Käfern, die den Zellinhalt aus den Pflanzen saugen, fressen Grillen direkt pflanzliches Material. Maulwurfsgrillen können zudem an den Wurzeln knabbern, was zu erheblichen Schäden führen kann. Sie graben sich in den Boden und hinterlassen kleine Erdhaufen, die wiederum Waschbären, Vögel, Ratten und Füchse anziehen – Tiere, die ebenfalls eine Gefahr für deine Cannabipflanzen darstellen können. Prävention und Bekämpfung von Grillenbefall Grillen fühlen sich von Licht angezogen, weshalb es ratsam ist, die Beleuchtung in der Nähe deiner Cannabispflanzen während der Nacht zu minimieren. Da die Qualität weiblicher Pflanzen leidet, wenn sie im Dunkelzyklus Licht ausgesetzt sind, ist es ohnehin sinnvoll, die Lichtexposition nachts so gering wie möglich zu halten. Zudem haben Grillen eine Vorliebe für Abfälle und Müll. Daher ist es klug, deine Anbauumgebung sauber und frei von Resten zu halten. Es gibt spezielle Fallen für Grillen, die diese Insekten fangen, ohne sie zu töten. Sollte jedoch ein ernsthafter Befall auftreten, kann der Einsatz von Insektiziden notwendig werden. Spinosad ist ein sicheres biologisches Insektizid, das effektiv gegen Grillen wirkt; es sollte direkt auf die Pflanzen und die Insekten gesprüht werden. Eine weitere Option ist Neemöl, ein natürliches und bitteres Öl. Allerdings sollte dieses niemals auf die Blüten gesprüht werden, da es den Geschmack beeinträchtigen könnte und potenziell auch für Menschen gefährlich sein kann. Eine gute Methode zur Prävention besteht darin, bewegliche Reihenabdeckungen zu verwenden, solange die Cannabispflanzen noch klein sind. Diese verhindern physisch das Eindringen von Grillen in deine Pflanzung. Von der Verwendung von Pyrethrin solltest du jedoch absehen: Obwohl es wirksam gegen Grillen ist, schadet es auch Bienen – etwas, das du unbedingt vermeiden solltest!   Wollläuse: Biologie und Schadensbild Wollläuse gehören zur Familie der Pseudococcidae und sind kleine Insekten, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Ihre charakteristische weiße Farbe wird durch ein feines, wollartiges Fell verstärkt, was ihnen ein etwas mythisches Aussehen verleiht – fast wie kleine Yeti-Insekten. Es gibt verschiedene Arten von Wollläusen, die auch in Farben wie Braun oder Schwarz vorkommen können. Diese Schädlinge ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzenarten, darunter auch Marihuana. Sie dringen in das Pflanzengewebe ein und saugen den Zellsaft heraus. Dabei produzieren sie süßen Honigtau, der Ameisen anlockt, und können im Laufe eines Jahres mehrere Generationen hervorbringen. Aus ihren Eiern schlüpfen Larven, die sich schnell zu erwachsenen Tieren entwickeln und wiederum Eier legen. Wollläuse sind mobil und bewegen sich aktiv um die befallene Pflanze. Schaden durch Wollläuse Wenn du kleine braune Flecken auf den Blättern deiner Pflanzen bemerkst, könnte dies ein Hinweis auf einen Wollläusebefall sein. Diese Schädlinge, auch als Schmierläuse bekannt, sind relativ groß und lassen sich leicht erkennen. Sie bevorzugen es, an den Stängeln zu leben, sind aber auch häufig auf den Blättern anzutreffen. Klebrige Stellen auf den Blättern könnten auf den Honigtau zurückzuführen sein, den die Wollläuse absondern; jedoch können auch andere Insekten wie Blattläuse oder Motten für diesen klebrigen Rückstand verantwortlich sein. Darüber hinaus fördern Wollläuse indirekt das Wachstum von Pilzen, die den Photosyntheseprozess der Pflanze beeinträchtigen und zu einer Verdunkelung bestimmter Pflanzenteile führen können. Achte daher auf Anzeichen von Verfärbungen oder Schimmelbildung an deinen Pflanzen. Der süße Honigtau zieht zudem Ameisen an – wenn du also Ameisen in der Nähe deiner Pflanzen entdeckst, könnte dies ein weiteres Indiz für einen Befall mit Wollläusen sein. Prävention und Bekämpfung von Wollläusen Es gibt verschiedene effektive Methoden, um diese lästigen Schädlinge loszuwerden. Am besten ist es, Wollläuse während der vegetativen Wachstumsphase zu bekämpfen, da wir die Blüten nicht mit Pestiziden oder Insektiziden behandeln möchten. Eine nützliche Option ist Kieselgur, ein biologisches Produkt, das aus versteinerten Muscheln gewonnen wird. Obwohl Kieselgur einen Befall nicht vollständig beseitigt, kann es dennoch sehr hilfreich sein. Wenn die Wollläuse mit der Kieselerde in Kontakt kommen, dringt sie in ihre schützenden Schalen ein und führt zu ihrem Tod. Dieses Mittel wirkt nur auf mikroskopischer Ebene und ist für Menschen völlig unbedenklich. Eine weitere Möglichkeit zur manuellen Bekämpfung besteht darin, ein Baumwolltuch zu verwenden, das mit einer Mischung aus 50 % Wasser und 50 % Alkohol getränkt ist. Diese Lösung kann auch direkt auf die Blätter gesprüht werden. Neemöl sowie insektizide Seifen sind ebenfalls wirksame Alternativen. Während der Wachstumsphase kannst du die Pflanzen auch mit pH-reguliertem Wasser besprühen, um die Wollläuse herunterzuspülen. Beachte jedoch, dass dies lediglich die Anzahl der Schädlinge verringert und das Problem nicht vollständig löst. Eine interessante Methode zur natürlichen Bekämpfung besteht darin, Marienkäfer in deinem Anbaugebiet anzusiedeln; diese kleinen Käfer betrachten Wollläuse als schmackhafte Beute und helfen so, den Befall zu reduzieren.   Blattläuse: Biologie und Schadensbild Blattläuse, auch als "Pflanzenläuse" bekannt, gehören zur Superfamilie der Aphidoidea und zählen zu den schädlichsten Insektenarten für Pflanzen. Diese kleinen Schädlinge, die eine Größe von etwa 1 bis 10 mm erreichen, sind gefürchtete Feinde der Cannabispflanze und können sie im schlimmsten Fall vollständig zerstören. Sie ernähren sich, indem sie in die Pflanzenzellen eindringen und deren Saft aussaugen. Zudem sind Blattläuse Überträger von gefährlichen Pflanzenviren, die den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen können. Ihre häufigste Farbe ist grün, doch sie können auch in braunen, weißen oder schwarzen Varianten auftreten. Ähnlich wie Wollläuse produzieren sie einen süßen Honigtau, der Ameisen anlockt. Interessanterweise schützen Ameisen die Eier der Blattläuse während des Winters und bringen sie im Frühling zurück zu den Pflanzen, um sich am Honigtau zu laben. Weltweit gibt es über 4.000 verschiedene Arten von Blattläusen. Schaden durch Blattläuse In der Regel verstecken sich Blattläuse auf der Unterseite der Blätter von Cannabispflanzen, wo sie sich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen können. An den Stellen, an denen sie das Pflanzengewebe angegriffen haben, entstehen braune Flecken. Der Honigtau, den sie absondern, reflektiert das Licht und kann zudem Schimmelbildung begünstigen. Wie bereits erwähnt, ziehen diese Schädlinge Ameisen an. Ein weiteres Anzeichen für einen Befall sind vergilbte und welkende Blätter. Darüber hinaus können Blattläuse verschiedene Krankheiten bei Cannabispflanzen hervorrufen. Daher ist es wichtig, bei unerklärlichen Krankheitserscheinungen immer auch einen möglichen Befall mit Blattläusen in Betracht zu ziehen. Prävention und Bekämpfung von Blattläusen Bevor du mit dem Anbau von Cannabis in deinem Garten beginnst, ist es ratsam, nützliche Insekten wie Marienkäfer, Larven der Blattlausmücke, parasitäre Wespen und Florfliegen einzuführen. Diese natürlichen Fressfeinde helfen dabei, die Blattlauspopulation zu kontrollieren. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese Insekten allein einen Befall vollständig beseitigen können. Um Blattläuse effektiv zu bekämpfen, stehen dir verschiedene Produkte zur Verfügung. Spinosad ist eine hervorragende biologische Option zur Bekämpfung dieser Schädlinge. Du kannst es sogar direkt ins Gießwasser mischen, um auch die im Boden versteckten Blattläuse zu erreichen. Darüber hinaus sind insektizide Seifen, Essentria IC3 und Neemöl ebenfalls wirksam gegen Blattläuse. Einige Züchter setzen auf natürliche ätherische Öle wie Rosmarin-, Zitronen- oder Zimtöl. Diese Öle werden mit Wasser vermischt und dann mit einer Sprühflasche auf die Blätter aufgetragen, um die Schädlinge abzuwehren. Mit diesen Methoden kannst du deinen Pflanzen helfen, gesund zu bleiben und einen Befall durch Blattläuse zu verhindern oder zu bekämpfen.   Ameisen: Biologie und Schadenspotenzial Ameisen gelten als äußerst intelligente Insekten, und ihr Verhalten wird intensiv erforscht. Bislang wurden über 12.000 verschiedene Arten identifiziert. Diese sechsbeinigen Insekten können sowohl nützlich als auch schädlich für Cannabispflanzen sein. Eine kleine Anzahl von Ameisen kann im Boden Tunnel graben, die den Sauerstoffaustausch fördern und somit die Wurzeln der Pflanzen unterstützen. Zudem tragen sie zur Zersetzung toter Insekten bei, wodurch wertvolle Nährstoffe für deine Cannabispflanzen entstehen. Auf der anderen Seite haben Ameisen jedoch auch eine Vorliebe dafür, Blattläuse zu züchten, die in Cannabisplantagen äußerst unerwünscht sind, da sie den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen können. Obwohl Ameisen selbst keine Pflanzen angreifen, arbeiten sie mit anderen Insekten zusammen, um diese zu schädigen. Schaden durch Ameisen Die Beziehung zwischen Ameisen und Blattläusen ist symbiotisch: Die Ameisen sind an dem süßen Honigtau interessiert, den die Blattläuse produzieren. Um ihre „Nahrungsquelle“ zu sichern, lagern die Ameisen ihre Eier im Winter unter der Erde und bringen sie im Frühling auf verschiedene Pflanzen, wo sich dann die Blattläuse entwickeln und den Honigtau für die Ameisen produzieren. Daher kann ein Befall mit Blattläusen indirekt durch das Vorhandensein von Ameisen verursacht werden. Achte auf braune Flecken auf den Blättern, dehydrierte Cannabispflanzen sowie Anzeichen von Schimmel oder Pilzen und den süßen Honigtau. Ameisen selbst sind leicht zu erkennen; sie sind sehr aktiv und ständig in Bewegung. Prävention und Bekämpfung von Ameisen Ameisen haben eine Abneigung gegen Zimt, Cayennepfeffer und Kaffee. Eine effektive Methode zur Bekämpfung dieser Schädlinge besteht darin, gemahlenen Zimt mit pH-reguliertem Wasser zu vermischen und diese Lösung auf den Boden zu sprühen. Dies sorgt nicht nur für einen angenehmen Duft, sondern tötet auch die Ameisen und hält andere fern. Ein weiteres wirksames Mittel ist Kieselgur, wobei du darauf achten solltest, nur Lebensmittelqualität zu verwenden. Diese ungiftige Substanz kann effektiv gegen Ameisen eingesetzt werden, da die winzigen Partikel in den Körper der Insekten eindringen und sie letztendlich töten. Einige Züchter entscheiden sich sogar dafür, Ameisen absichtlich in ihren Anbauflächen anzusiedeln, um die Bodenverhältnisse zu verbessern. Diese Vorgehensweise sollte jedoch nur von erfahrenen Botanikern in Betracht gezogen werden. Eine alternative Methode wäre der Einsatz von Regenwürmern, die ebenfalls organisches Material zersetzen und so die Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen fördern. Zudem schaffen Regenwürmer Tunnel im Boden, die den Pflanzen helfen, besser mit Sauerstoff versorgt zu werden.